Das Gewicht des Immunsystems

In einem Beitrag des Ärzteblattes bin ich darauf gestoßen, dass das Immunsytem ja auch ein Gewicht hat. Schwer zu quantifizieren, aber es hat sich nun mal jemand damit auseinander gesetzt.

Bei einem 72 kg schweren Mann beträgt das extrapolierte Gewicht etwa 1,2 kg, bei einer 60 kg schweren Frau ca. 1,1 kg und bei einem 10-jährigem Kind mit 32 kg rund 600 Gramm. Das entspricht den je 1,8 beim Man, 1,5 bei der Frau und 1 Billion Immunzellen beim Kind. Gewichtsmäßig liegt das Gewicht also zwischen Leber und Hirn. Aussagen zu bestimmten Lebensituationen und wie sie sich auf das Gewicht des Immunsystems auswirken (Infektion, Immunsuppressive Therapie, Krebs) wurden nicht gemacht.

Herzmedikament stoppt Clostridium-difficile-Gift

Ein neuer Ansatz zur Behandlung einer Infektion mit Clostridium difficile scheint vielversprechend. Nicht gegen die Bakterien, sondern gegen das Gift gehen die Forscher an und hemmen den Wirkmechanismus der über Cholesterin funktioniert. Cholesterin und Darm, wie passt das zusammen? Cholesterin spielt im Dünndarm eine sehr wichtige Rolle. Die Gallenflüssigkeit enthält sehr viel davon und wird bereits im Zwölffingerdarm zugeführt und im letzten Abschnitt des Dünndarms, also kurz vor dem Blinddarm, im terminalen Illeum, wieder aufgenommen. Das Stichwort ist Fettverdauung. Komplex, hochaggressiv und wichtig. Und der Erreger tummelt sich auch da in diesem Reaktor. Macht erst den Darm dort und dann den Menschen kaputt. Medizin-Doktorandin Judith Schumacher hat die Idee gehabt, das Rhythmus-Medikament Amiodaron einzusetzen. Denn dieses Medikament ist zusätzlich auch cholesterinsenkend. Nach ersten erfolgreichen Versuchen im Labor soll dieser Ansatz weiter verfolgt werden. Denn dieser Erreger ist mittlerweile sehr behandlungsresistent, leider sehr schwer wieder loszuwerden und potenziell tödlich. Also versucht man wenigstens das Gift unschädlich zu machen.

Hier kannst du den Quell-Beitrag lesen.

Pilzbefall des Menschen

Pilze am Körper sind meist harmlos, bei Symptomen dann lästig und belastend. Pilzbefall, besonders mit einer sehr resisten Sorte, oft tödlich, weil der Mensch dann oft eh schon gesundheitlich auf einem der letzten Löcher pfeift. Das ist so ähnlich wie der Birpenporling für die Birke den Rest gebend wirkt, also den Endgegner dar stellt. Nun haben wir bisher in der Therapie beim Menschen nicht viele und dann auch noch recht eingeschränkt wirksame Optionen gefunden. Diese werden oft von schwerwiegenden Nebenwirkungen begleitet oder durch Resistenz des Pilzes unwirksam.

Forschern ist es nun gelungen, wenngleich im Tiermodell, für einen ganz speziellen Pilz und für die Tiere trotzdem mit letalem Ausgang, einen Ansatz aus den Krebstherapieoptionen so zu modifizieren, das selbst theoretisch resistente Pilz-Arten und ohne erkennbare wesentliche Nebenwirkungen, erfolgreich behandelt werden konnten. Dabei kommen gentechnisch veränderte T-Zellen mit einem chimären Antigenrezeptor zum Einsatz.

Hier geht es zum Bericht über die Studie und hier zur englischen Publikation.

Mikroplastik aus Abwasserrohren

Die Größenordnung des durch Abrieb aus Abwasserrohren entstehenden Mikroplastik soll in der Größenordnung dessen liegen, was Rasentrimmer erzeugen. (Quelle) Bei Mikroplastik kommt es ja nicht immer auf die Menge an. Bei Makroplastik ist die Menge ja gewaltig und 1% kommt davon aus den Haushalten und 48% aus der Fischerei (Laut der Doku Seaspiray).

Mich würde jetzt aber mal interessieren, wie groß der Abrieb aus den neuen Trinkwasserleitungen ist. Dort ist der Druck höher und das Verhältnis von Durchflussvolumen und Oberfläche ist ungünstiger. Ob damit die Neuerung wirklich Vorteilhaft gegenüber Kupfer und Edelstahl ist, wage ich, zumindest in diesem Punkt, zu bezweifeln.