Gefurchter Dickmaulrüssler

Otiorhynchus sulcatus

Gefurchter Dickmaulrüssler
Gefurchter Dickmaulrüssler

Erkennungsmerkmale
Größe: 8–12 mm, länglich, dunkelbraun bis schwarz mit graubraunen Schuppen.
Rücken oft mit hellerer Mittellinie.
Beine kräftig, oft teils hell bereift.
Keine Flugfähigkeit (Flügeldecken verwachsen).

Lebensweise
Nachtaktiv: Käfer verstecken sich tagsüber unter Töpfen, Brettern oder im Boden und fressen nachts.
Futter: bevorzugt Blätter, besonders von Zierpflanzen, Stauden und Sträuchern. Typisch ist der Buchtenfraß an Blatträndern.
Larven: leben im Boden und fressen an den Wurzeln → besonders schädlich für Jungpflanzen, Erdbeeren, Rhododendren, Kirschlorbeer, Eiben u. a.
Fortpflanzung: viele Populationen bestehen nur aus Weibchen (Parthenogenese).

Schadbild im Garten
Blätter: halbrund ausgefressene Buchten an den Rändern.
Wurzeln: Pflanzen kümmern, welken oder sterben ab, weil die Larven die Wurzeln anfressen.
Besonders gefährdet: Topfpflanzen, junge Ziergehölze, Erdbeeren.

Bekämpfung & Vorbeugung
Biologische Methoden
Einsatz von Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora, Steinernema kraussei) im Gießwasser → sehr wirksam gegen Larven im Boden.
Anwendung im Frühjahr und Herbst, wenn der Boden feucht genug ist.
Mechanische Maßnahmen
Abends mit Taschenlampe absammeln (auf Terrassen, in Töpfen).
Verstecke (Bretter, Rindenmulch) kontrollieren.
Vorbeugung
Pflanzen regelmäßig kontrollieren, besonders Topfpflanzen und Beete mit Rhododendren & Erdbeeren.
Keine zu dichten Verstecke am Boden.
Kübelpflanzen ggf. mit nematodenbehandelter Erde versorgen.

Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist ein weit verbreiteter Schädling in Gärten, der sowohl oberirdisch (Buchtenfraß) als auch im Wurzelbereich Schäden verursacht. Die wirksamste Methode ist der Einsatz von Nematoden, kombiniert mit Absammeln und vorbeugender Kontrolle. Das mit den Nematoden habe ich schon erfolgreich probiert, ist aber etwas knifflig wegen des Timings, der Feuchtigkeit, den Einsatzabständen und der Zwischenlagerung bei geringer Haltbarkeit. Aber beachtet man alles, dann greift es prächtig und ist giftfrei.

Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer

22-Punkt Marienkäfer
Der 22-Punkt Marienkäfer ist eine heimische Art

Das ist ein Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer (Psyllobora vigintiduopunctata), einer der auffälligeren heimischen Marienkäferarten.

Merkmale
Gelber Körper mit 22 schwarzen Punkten → der Artname „vigintiduopunctata“ bedeutet wörtlich „22 Punkte“.
Größe: 3–5 mm, also kleiner als der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata).
Oberseite gewölbt, glatt glänzend.

Verbreitung & Lebensraum
Weit verbreitet in Europa, auch in Deutschland häufig.
Lebt bevorzugt an krautigen Pflanzen, Hecken und Waldrändern.
Anders als die meisten Marienkäferarten ist er kein ausgesprochener Blattlausjäger.

Ernährung & Besonderheit
Ernährt sich hauptsächlich von Mehltaupilzen (z. B. Echten Mehltau).
Damit hat er eine besondere ökologische Nische, die ihn von den räuberischen Arten unterscheidet.
Larven und adulte Käfer raspeln den Pilzbelag von Blättern ab und tragen so zur natürlichen „Reinigung“ bei.

Bedeutung
Nützling im Garten, da er zwar keine Blattläuse frisst, aber gegen Mehltau hilft.
Absolut ungefährlich für Pflanzen, Menschen und Haustiere.
Wird manchmal übersehen, weil man bei Marienkäfern meist nur an die klassischen Blattlausjäger denkt.

Kulturgeschichtliches
Wegen seiner auffälligen Zeichnung ist er in manchen Regionen ein „Glücksbringer“ wie andere Marienkäfer.
In alten Bestimmungsbüchern wurde er auch „Pilz-Marienkäfer“ genannt.

Der Käfer auf meinem Foto ist ein Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer, ein kleiner, seltener bekannter, aber sehr nützlicher Gartenhelfer gegen Pilzkrankheiten.

Goldfliege

Lucilia caesar

Lucilia caesar
Jeder kennt sie, kaum einer liebt sie Lucilia caesar.

Merkmale

  • Metallisch grün bis golden glänzender Körper → typisch für Lucilia-Arten.
  • Größe: ca. 6–12 mm.
  • Große, rötlichbraune Facettenaugen.
  • Transparent schimmernde Flügel.

Verbreitung & Lebensraum

  • Weltweit verbreitet, besonders in gemäßigten Zonen.
  • Häufig in Gärten, Parks, auf Wiesen, an Aas, Müll, aber auch an Blüten.
  • Die Fliegen sind tagaktiv und lieben warme, sonnige Plätze.

Bedeutung

  • Ökologisch wichtig:
    • Ihre Larven zersetzen Aas und organische Abfälle, tragen also zum Nährstoffkreislauf bei.
    • Adulte Tiere (wie auf deinem Bild) saugen auch an Nektar und können dabei als Bestäuber wirken.
  • Medizinisch relevant:
    • Lucilia sericata wird in der modernen Wundbehandlung (Madentherapie) eingesetzt.
    • Speziell gezüchtete, sterile Maden fressen abgestorbenes Gewebe, reinigen die Wunde und regen Heilung an.

Problematische Seite:
Die Fliegen können Krankheitserreger übertragen, wenn sie von Aas oder Exkrementen auf Lebensmittel wechseln.
In der Tierhaltung sind sie als Erreger von Myiasis (Befall mit Fliegenlarven) gefürchtet, besonders bei Schafen („Sheep strike“).

Purpurroter Schenkelbock

Ein weibchen des Purpurroten Schenkelbocks (Stictoleptura rubra) in meinem Garten.

Stictoleptura rubra
Stictoleptura rubra, Weibchen

Der Purpurrote Schenkelbock ist ein auffälliger Vertreter der Familie der Bockkäfer (Cerambycidae) und in Mitteleuropa weit verbreitet. Mit einer Körperlänge von bis zu drei Zentimetern gehört er zu den größeren Arten seiner Gattung.

Merkmale

Charakteristisch sind die kupfrig-rotbraunen Flügeldecken, die besonders bei den Weibchen stark glänzen. Die Männchen sind meist dunkler gefärbt. Auffällig sind außerdem die langen schwarzen Fühler, die beim Männchen den Körper überragen können. Die Beine sind teilweise rötlich, teilweise dunkel gefärbt – daher rührt auch der deutsche Name „Schenkelbock“.

Lebensweise

Die Larven entwickeln sich über zwei bis drei Jahre hinweg im toten oder kranken Holz von Nadelbäumen, wo sie Gänge bohren und zur Zersetzung beitragen. Die erwachsenen Käfer erscheinen von Juni bis August und sind häufig auf Blüten – vor allem Doldenblütlern – zu finden, wo sie Pollen und Nektar aufnehmen.

Bedeutung im Ökosystem

Der Purpurrote Schenkelbock ist ungefährlich für gesunde Bäume. Da er sich ausschließlich in abgestorbenem oder geschwächtem Holz entwickelt, spielt er eine wichtige Rolle beim natürlichen Stoffkreislauf im Wald. Er fördert die Zersetzung und schafft Lebensraum für andere Insekten.

Vorkommen

Die Art ist in weiten Teilen Europas verbreitet, besonders häufig in sonnigen Waldrändern, Lichtungen und naturnahen Gärten mit altem Holz.